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Die Plattensäge HPP 130 (jetzt SAWTEQ S-100) ist seit 2015 regelmäßig im Einsatz und liefert immer noch genauste Schnitte.

Individuelle Kundenwünsche nachhaltig produziert

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01.12.2023   |   Rimpar   |   Deutschland

  • Stephan Ganz, Inhaber und Schreiner mit Leib und Seele.
  • Die Plattensäge HPP 130 (jetzt SAWTEQ S-100) ist seit 2015 regelmäßig im Einsatz und liefert immer noch genauste Schnitte.
  • Die Kantenbearbeitung findet auf der KDF 440 C (jetzt EDGETEQ S-300) statt.
  • Individuelle Fräsarbeiten werden auf dem CNC-Bearbeitungszentrum CENTATEQ P-310 durchgeführt.

Stephan Ganz ist mit seinem 10 Mitarbeiter starken Betrieb in Rimpar, in der Nähe von Würzburg zu Hause. Auf 960 m², von denen 60 m² auf die Bürofläche entfallen, entsteht viel Individuelles für seine Kunden, die er im Umkreis von 100 km betreut. Ob Küchen, Treppen, Türen, Badmöbel, Fußböden, oder auch komplette Innenausbauen. Alles, was sich aus Massivholz oder Plattenmaterial fertigen lässt, ist bei der Schreinerei Ganz aus Rimpar in besten Händen. Sie beherrschen es, klassische Elemente wie Massivholz neu zu interpretieren und mit Plattenwerkstoffen zu kombinieren. Sie haben sich darauf spezialisiert, vollkommen individuelle Losgröße 1 Konzepte für ihre Kunden zu fertigen. 

„Im Verhältnis gesehen, bestehen unsere Aufträge zu 25% aus Gewerbetreibenden und zu 75% aus privaten Auftraggebern“, wird überzeugt erwähnt. Stephan Ganz betreut auch lieber private Kunden, da hier die Individualität in den Leistungen und Anforderungen größer und somit der Auftrag für ihn reizvoller und interessanter ist.

Die Ausbildung im Fokus

Gerade die Förderung des Nachwuchses liegt Stephan Ganz sehr am Herzen und hat einen großen Stellenwert. Pro Lehrjahr werden immer zwei junge Tischler ausgebildet. Vergleichbar zu seiner eigenen Ausbildungszeit versuchte er, die Auszubildenden beim kompletten Entstehungsprozess eines Möbelteils dabei zu haben. Vom Aufmaß vor Ort, über die reine Produktion, bis zur späteren Auslieferung und Montage, werden die Nachwuchskräfte komplett eingebunden, um den ganzen Entwicklungszyklus vollumfänglich mitzuerleben.

Auch das Thema Inklusion wird bei Stephan Ganz großgeschrieben. Ein junger Mann aus seinem Team hat eine geistige Behinderung, was für das Team aber keine Sonderrolle einnimmt. Er ist voll integriert und auch ein wichtiges Zahnrad im gesamten Entwicklungsprozess der Arbeiten, die in der Werkstatt in Rimpar entstehen. Die ihm zugedachten Dinge erledigt er mit vollem Eifer, Freude und Zuverlässigkeit. 

Ein Teil der heutigen Belegschaft wurde in den vergangenen Jahren im eigenen Haus ausgebildet. Ein toller Nachweis für die gute Nachwuchsförderung.

In jungen Jahren schon mit viel Weitblick 

Persönlich kann man Stephan Ganz als einen Frühstarter bezeichnen. 2009, er war gerade 18 Jahre jung, aus der Lehre erfolgreich entwachsen, hatte er schon den Drang, auf eigenen Füßen zu stehen. Gestartet ist er als reiner Monteur. Mit einem voll ausgestatteten Transporter ist er zu den Kunden auf die Baustellen gefahren und hat hier die ihm übertragenen Dinge vollumfänglich erledigt. 

Zeitlich leicht versetzt, im Jahr 2011, hatte allerdings ein Nachbargrundstück in der Nähe seines Lehrbetriebes seine Aufmerksamkeit und seine Neugier geweckt. Er kaufte es und wollte am liebsten direkt mit Baumaßnahmen starten, wurde aber von Freunden und Familie noch etwas gebremst, was er heute als „total richtig“ bezeichnet. Bis das nötige Kleingeld zusammengespart war und der Bau der eigenen vier Wände starten konnte, hat er sechs weitere Jahre das Monteurdasein gelebt.  

Als kleiner Zwischenschritt, vor dem Bau der eigenen Immobilie, kann die Miete einer Halle in Kürnach bezeichnet werden, in der er ab 2015 die ersten Erfahrungen als niedergelassener Schreiner machte. 

Ein Meilenstein – Umzug in die eigenen Räume 

Im Januar 2018 startete denn der sehnlichst erwartete Bau seiner eigenen Werkstatt und Produktionshalle. Hier fiel die Wahl auf einen Holzbau in Ständerwerkbauweise. Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken stand aber auch das Wohlfühlgefühl im Vordergrund. „Holz ist Wort wörtlich warm und eine Halle aus einer Metallkonstruktion nicht nur gefühlt, sondern auch optisch kalt“, sagt Stephan Ganz. „Holz speichert Wärme, was gerade in den Übergangsmonaten Kosten spart, da die Heizung nicht direkt gestartet werden muss.“

Der nachwachsende Rohstoff aus dem Wald sieht nicht nur freundlich aus, sondern hilft auch beim Einrichten oder Umgestalten der Werkstatt. Das Verlegen von Leitungen für Strom oder Druckluft fällt um ein Vielfaches einfacher aus. „Anders als bei einer Metallkonstruktion, können hier einfach Leitungen verlegt, Löcher gebohrt, oder zum Beispiel wie bei der Absaugung, Dinge von der Decke gehangen werden“, ergänzt Ganz.

Der Einzug in die neuen Räumlichkeiten ist im Sommer 2018 vollzogen worden. Bis zum heutigen Tag ist Stephan Ganz glücklich über die Entscheidung des Baus, die Größe der gewählten Fläche und auch die Ausstattung und Wahl der Maschinen. 

Frühe Prägung beeinflusst die eigene Entscheidung  

Durch seine eigene Ausbildung ist Stephan Ganz seinerzeit mit Maschinen aus dem Hause HOMAG in Berührung gekommen. Sie haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen, die Erfahrung war positiv und somit lag der Schritt dann nah, auch im eigenen Unternehmen Maschinen aus Schopfloch einzusetzen. Der betreuende HOMAG-Verkäufer aus Denkendorf, Daniel Melder, hat hier sehr gut beraten. Die Maschinen wurden so gewählt, dass sie auch ein Wachsen des Unternehmens in den nächsten Jahren und eine Vergrößerung der produzierten Mengen an Teilen einfach kompensieren können. Ein Wachsen mit der HOMAG Group ist hier voll gegeben!

Stephan Ganz kann mit den HOMAG-Maschinen einen Großteil der Produktion abdecken, die natürlich noch um klassische Schreinereimaschinen wie eine Formatkreissäge, einen Abrichter, einen Dickenhobel oder eine Tischoberfräse ergänzt werden. 

Zum Aufteilen der Werkstücke hat er eine Plattensäge HPP 130 (jetzt SAWTEQ S-100) der einstmaligen HOMAG-Marke Holzma angeschafft. Sie ist seit 2015 regelmäßig im Einsatz und liefert immer noch genauste Schnitte. Die Kantenbearbeitung findet über eine KDF 440 C (jetzt EDGETEQ S-300) aus dem Hause Brandt, ebenfalls eine ehemalige Marke unter dem  HOMAG-Dach statt. Individuelle Fräsarbeiten werden auf dem erst 2019 angeschafften HOMAG CNC-Bearbeitungszentrum CENTATEQ P-310 durchgeführt. 

Da die produzierten Möbel und Bauelemente auch vielfach noch in der Oberfläche veredelt werden, folgt der letzte und finale Abschluss der Produktion. Schleifen und Lackieren im hauseigenen Reinraum. 

Die CNC-Bearbeitung steht Wort wörtlich im Mittelpunkt 

Allein die Anschaffung des CNC-Bearbeitungszentrums und einer Breitbandschleifmaschine haben sein Anwendungsspielfeld deutlich vergrößert. Die CENTATEQ P-310 ist nicht nur räumlich in der Werkstatt, sondern auch im Ablauf der Produktion das Herzstück. Im ersten Moment wirkt sie für ein Unternehmen der Größe der Schreinerei Ganz fast etwas überdimensioniert, aber auch hier denkt Stephan Ganz schon ein paar Schritt in die Zukunft und sieht sich gut aufgestellt. Das BAZ ist mit einem 5-Achs-Kopf ausgestattet; diese Konfiguration allein lässt bei der Vielfalt der Ideen fast alles zu. Die hohe Flexibilität bei der Herstellung von Fräsungen und Bohrungen ermöglicht nicht nur beim Möbelbau, sondern auch bei der Herstellung von Treppen individuelle Losgröße 1 Konzepte, die auf der CENTATEQ deutlich zeitsparender umgesetzt werden können als vorher. Ein mühsames Erstellen von Schablonen für die Bearbeitung mit der Handoberfräse gehört der Vergangenheit an. 

Bevor die HOMAG Breitband Schleifmaschine angeschafft wurde, war auch das Zwischenschleifen von lackierten Platten, oder das Kalibrieren von zum Beispiel massiven Tischplatten schwierig, bis gar nicht möglich. Ergänzend dazu ist die Schleifmaschine mit einem Bürstenaggregat ausgestattet, um bei massiven Teilen die Struktur des Holzes besonders hervorzuheben. Gerade im Moment wartet blockverleimte, massive Eiche darauf, in eine Treppe verwandelt zu werden.  

HOMAG-Apps – Der nächste Schritt der Digitalisierung 

Seit Mitte November 2022 führt Stephan Ganz digitale Produkte aus dem Hause HOMAG in seine Fertigung ein. Der productionManager, die "digitale Auftragsmappe", bringt Transparenz in die Werkstatt. Ab sofort hat Ganz Zugriff auf alle Informationen zu jedem Auftrag in Echtzeit – vom Büro über die Produktion bis hin zum Bankraum. Das zweite Tool der Wahl ist intelliDivide Cutting, die Optimierungs-Software für den Zuschnitt auf der Säge. Mit intelliDivide stehen optimierte Schnittpläne sofort zur Auswahl. Je nach Bedarf verschnitt-orientiert, mit Fokus auf die kürzeste Maschinenlaufzeit oder auf das einfachste Handling. Die Apps sind der 2. Schritt der Digitalisierung der Schreinerei in Rimpar. Im letzten Jahr wurde bereits eine Planungssoftware von IMOS mit integrierter Schnittstell an die Maschinen eingeführt.

Was nicht passt, wird passend gedruckt

Die individuellen Wünsche der Kunden spiegeln sich auch in individuellen hausinternen Lösungen im Rahmen der Produktion wider. So setzt die Schreinerei Ganz schon konstant und wie selbstverständlich auf Elemente, die im 3-D Druckverfahren erzeugt wurden. Passen die Abdeckungen für Steckdosen nicht aus dem Programm des Herstellers, werden diese einfach optimiert, selbst ausgedruckt und für die individuelle Anwendung erzeugt. Oder sind die Türöffnungsbegrenzer bei Bändern für Möbeltüren nicht für die 90° Öffnung vorgesehen? Kein Problem. 

Sie werden neu konstruiert und dann einfach ausgedruckt und in die Möbel eingebaut. So pragmatisch wie dieser Prozess ist, so einfach und lösungsorientiert setzt sich die Schreinerei Ganz mit allen Themen auseinander.

Moderne Heizung – Durch eigene Späne wird’s warm

Auch die aktuell beherrschenden Themen unserer Zeit, bezüglich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, wurden schon 2018 beim Bau der eigenen Halle mit Weitsicht ins Auge gefasst. Die im Rahmen der Produktion abgesaugten Späne werden umgehend zu kleinen Briketts gepresst und dann selbst in der hauseigenen Holzfeuerungsanlage verfeuert und zum Heizen benutzt. Der Kreislauf ist geschlossen, um so wiederum die Abwärme dem eigenen Unternehmen zuzuführen. 

Auch die Dachflächen der gebauten Halle wurden mit PV-Panels bestückt, die eine Stromproduktion von bis zu 35 % des Tagesbedarfs decken. Ein toller Beitrag zum Schonen unserer Umwelt.

Im Moment zieht Stephan Ganz mit seiner Familie in die eigenen Räumlichkeiten im Obergeschoss der Werkstatt. Er liebt es, privates und berufliches zu verbinden und wird somit auch privat von den Ersparnissen zum Thema Strom, aber auch Heizung partizipieren können.

Schreinerei Ganz

Stephan Ganz ist mit seinem 10 Mitarbeiter starken Betrieb in Rimpar, in der Nähe von Würzburg zu Hause. Auf 960 m², von denen 60 m² auf die Bürofläche entfallen, entsteht viel Individuelles für seine Kunden, die er im Umkreis von 100 km betreut. Ob Küchen, Treppen, Türen, Badmöbel, Fußböden, oder auch komplette Innenausbauen. Sie haben sich darauf spezialisiert, vollkommen individuelle Losgröße 1 Konzepte für ihre Kunden zu fertigen. 

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