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Die Säger von Regensburg

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08.05.2015   |   Deutschland

 

Ein Artikel des Fachmagazins GENAU, Ausgabe 04/2015.  

Die Zielsetzung bei der Entwicklung der brandneuen Plattenaufteilsäge HPP 130 war klar: „Wir wollen ins Handwerk.“ Matthias Rentschler, Produktmanager von HOLZMA, erläutert: „Bisher galten horizontale Plattenaufteilsägen einfach als sehr teuer, gerade im handwerklichen Bereich.“ Die Kunst lag für den Maschinenbauer aus Holzbronn jetzt darin, mit einem geschickten Mix aus dem hauseigenen Teilebaukasten und der Konzentration auf die wesentlichen Bedürfnisse im Handwerk eine Punktlandung zu schaffen. 

Also griffen die Ingenieure von HOLZMA zu bewährten und hochwertigen Systemkomponenten, etwa dem Sägewagen, und kürzten dafür einige Möglichkeiten der größeren Baureihen, die im Handwerk in der Regel nicht nötig sind. 

Der Preis ist heiß

„Viel zu teuer“, ist also in Zukunft kein KO-Kriterium mehr, geht es um die Anschaffung der Säge. Die HPP 130 ist kaum teurer als eine moderne Formatkreissäge. Was auch bei Pangerl und Voith in Regensburg, einem Innenausbauer mit den Spezialgebieten Küche und Möbel, dazu führte, den jetzt endlich vollzogenen Schritt zur hochpräzisen Säge zu wagen. 

Geliebäugelt hatten die Schreiner schon länger mit einem Schätzchen aus dem Schwarzwald. Und da man sich mit den Maschinen aus der HOMAG-Familie wohlfühlte, kam die Konkurrenz erst gar nicht in Frage. Als das Angebot eintrudelte, einen Prototypen auszuprobieren, zögerten die beiden Schreiner auch nicht. „Wir standen von Beginn an ja noch intensiver im Austausch mit den Experten aus Holzbronn als ein normaler Betrieb. Da konnte ja fast nichts schiefgehen.“ Ging es auch nicht, die Säge zeigt bis zum heutigen Tag jedem Plattenstapel locker ihre Zähne.

Die Säge steht hier in der Hauptstadt der Oberpfalz schon einige Monate, um als Prototyp im betrieblichen Alltag noch einmal mit allen Widernissen des echten Lebens konfrontiert zu werden. Die ersten Erfahrungen sind gemacht, daher ist die Einschätzung aus der Praxis auch absolut glaubhaft: „Was man auf der Formatkreissäge mit zwei Bedienern in einer Stunde schafft, das bekommen wir jetzt mit einem Mann in zehn Minuten hin“, rechnet Stefan Pangerl nüchtern vor. „Und dazu noch viel präziser und sauberer.“ Kein Wunder, dass der Anschaffungspreis so, allein durch die Mann-Kosten, schnell wieder „drin ist“. Und dabei kommt es gar nicht auf die Menge an: „Wir verarbeiten pro Monat rund 40 Platten. Aber schon bei nur 30 Platten hätte sich die Säge gelohnt.“ Außerdem, so der 37-Jährige, wird der Verschnitt erheblich reduziert. „Bei größeren Aufträgen bleibt so meist mindestens eine Platte über. Das spart bares Geld.“ Und, fügt er verschmitzt hinzu, ist fast effektiver als ein Bearbeitungszentrum.

Platz ist in der kleinsten Hütte

Die Beladung der kleinen HOLZMA erfolgt aus einem stehenden Plattenlager oder, wenn Stapel gesägt werden wollen, per Gabelstapler. „Die Arbeit ist dadurch viel rückenschonender geworden“, so Schreinermeister Pangerl, der in seinem Betrieb unter anderem auch für das Marketing zuständig ist.

Zweites wichtiges Argument pro oder contra Plattenaufteilsäge: der Platz. Doch auch dieses Argument entkräften die Oberpfälzer schnell: „Die HOLZMA nimmt nur auf den ersten Blick viel Raum in Anspruch, doch eigentlich braucht sie kaum mehr Raum als unsere Formatkreissäge. Denn die benötigt reichlich Freiraum rund um die Maschine.“ 

Pangerl und Voith haben zudem ihre neue Säge geschickt zwischen CNC und Kantenanleimer platziert. Die drei HOMAG-Maschinen bilden ein Dreieck, die Einzelteile finden sich in der Mitte auf Stapelwagen und sind so schnell im Zugriff der Weiterverarbeitung. 

Vernetzt sind die Maschinen nicht miteinander („noch nicht“), doch die WEEKE und die BRANDT könnten bei Bedarf problemlos ein elektronisches Schwätzchen über die zu bearbeitenden Aufgaben halten, was ihre Effektivität noch weiter steigern würde.

Glückliche Säger

Doch auch als Einzelmaschine sorgt die HPP 130 für offensichtlich sehr zufriedene Gesichter. Gedacht ist die kleinste aller HOLZMA-Sägen für Einzelplatten oder kleinere Serienaufgaben. „Genau richtig für uns, denn wir verarbeiten hauptsächlich Platten zu Korpusmöbeln.“ Dafür reichen die 60 mm Sägeblattüberstand locker. In Regensburg kommt zu den drei Standard-Luftkissentischen ein vierter hinzu. Unverändert geblieben ist die Sägensteuerung per „CADmatic“. „Plug and saw“ wird eines der Schlagworte sein, wenn HOLZMA seine kleine Säge beschreibt, anschließen und einfach lossägen. 

Mit der zentralen Winkelandrückvorrichtung und dem präzisen Sägewagen kommt bei den Regensburger Innenausbauern eine deutlich verbesserte Qualität an CNC und Kante. Dabei hilft auch der elektronisch gesteuerte Programmschieber mit den typischen HOLZMA-Spannzangen. Der will selbst minimale Besäum- und Kratzschnitte möglich machen. Resultat des „Abenteuers Prototyp“ in der Regensburger Schreinerei: „Der ganze Betrieb ist happy mit der Säge. Die macht einfach Spaß. Und sie gehört sofort her.“

Video/Fotos: GENAU/Lutz Odewald und HOLZMA

„Der ganze Betrieb ist happy mit der Säge. Die macht einfach Spaß. Und sie gehört sofort her.“

Stefan Pangerl, Geschäftsführer Schreinerei Pangerl & Voith GmbH

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